Coronavirus: 4 Milliarden Euro Hilfspaket für Wirtschaft
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Zur wirtschaftlichen Krisenbewältigung der Coronavirus-Pandemie verkündete die österreichische Bundesregierung am 14. März 2020 einen 4-Milliarden-Fonds für Unternehmen und Arbeitsplätze in Österreich. In den vier Milliarden Euro enthalten ist ein Topf mit 400 Millionen Euro für spezielle Kurzarbeit.
Wir sind durch das Corona-Virus in einer Situation, wie wir sie so bisher nicht kannten und keine Erfahrungen hatten. Wir müssen rasch und unbürokratisch reagieren. Es ist daher wichtig, dass die Mittel aus dem 4-Milliarden-Krisenbewältigungsfonds rasch verfügbar sind. Wir reden von einer Unterstützung, die innerhalb von wenigen Tagen zur Verfügung stehen wird. Die Auswirkungen der getroffenen Maßnahmen auf die österreichische Wirtschaft werden groß sein und wir sind uns der Verantwortung, die wir in der Regierung für den österreichischen Wirtschaftsstandort haben, bewusst.
Wir werden Leitbetrieben, mittelständigen Unternehmen, den vielen Familienbetrieben und Ein-Personen-Unternehmen (EPU) bei der Krisenbewältigung helfen.
so Wirtschafts- und Standortministerin Margarete Schramböck in einer gemeinsamen Pressekonferenz der Regierung und Vertretern der Sozialpartner.
Neues Corona-Kurzarbeit Modell schneller und leistbarer
Die neue spezielle Corona-Kurzarbeit ist „ein ganz neues Modell, da das bisherige in der Coronavirus-Krise nicht anwendbar ist. Wichtig ist laut Schramböck, dass die Mitarbeiter in den Unternehmen bleiben und nach der Krise sofort weiterarbeiten können. Diese spezielle Form der Kurzarbeit wird für die Unternehmen auch schneller und leistbarer werden.
Sie wird für alle Unternehmensgrößen und Branchen nutzbar werden, nicht nur für die Industrie.
Was ist neu?
- Diese Form der Corona-Kurzarbeit ist innerhalb von 48 Stunden abrufbar. Bisher waren es mehr als sechs Wochen.
- Zum ersten Mal ist es möglich, dass Unternehmen auch die Möglichkeit haben, Mitarbeiter gänzlich nachhause gehen zu lassen, aber gleichzeitig im Unternehmen weiter zu beschäftigen. Bisher gab es sonst nur die Möglichkeit der Arbeitslosigkeit.
Der Regierung sei es wichtig, dass die Beschäftigten in den Unternehmen bleiben, damit sie nachher wieder schnell beginnen können und die Produktion und die Dienstleistungen rasch wiederaufgenommen werden kann.
Es geht nicht um Kompromisse, es geht um Schicksale, um Existenzen. Dieses Kurzarbeits-Soforthilfepaket ist ein erster wichtiger Schritt.
betonte ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian. Muss die Arbeit reduziert werden, ist im Gegensatz zum Kurzarbeitsmodell von 2008 sogar die Nullarbeit möglich. Die Nettoersatzrate wurde sozial gestaffelt, das bedeutet, dass Arbeitnehmer abhängig von ihrem Lohn oder Gehalt, 80 bis 90 Prozent davon ausbezahlt bekommen, während sie in Kurzarbeit sind. „Damit wollen wir sicherstellen, dass die Menschen auch in dieser Ausnahmesituation ihre Miete bezahlen und andere Lebenskosten bestreiten können“, sagt der ÖGB-Präsident.
Absicherung von liquide Mitteln durch vermehrte Garantien
Es soll kein Unternehmen, dass eine Garantie von der Hausbank bekommt, die Unterstützung des Staates vermissen. Familienbetriebe und KMU sind das Rückgrat unserer Wirtschaft und daher brauchen sie diese besondere Unterstützung. Ganz konkret werden wir auch einen Härtefonds für Familienbetriebe und EPU einrichten. Auch einen solchen gibt es im Moment in dieser Form nicht. Der Fonds soll zur Überbrückung dieser schwierigen Zeit dienen und helfen, dass man nachher seine Tätigkeit wiederaufnehmen kann.
so die Wirtschaftsministerin.
Härtefonds für Familienbetriebe und EPU
Es soll kein Unternehmen, dass eine Garantie von der Hausbank bekommt, die Unterstützung des Staates vermissen. Familienbetriebe und KMU sind das Rückgrat der Wirtschaft. Daher brauchen diese besondere Unterstützung. Ganz konkret wird auch ein Härtefonds für Familienbetriebe und EPU eingerichtet. Einen solchen gibt es im Moment in dieser Form nicht. Der Fonds soll zur Überbrückung dieser schwierigen Zeit dienen und helfen, dass man nachher seine Tätigkeit wiederaufnehmen kann
Die Unternehmerinnen und Unternehmer und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben große Sorgen. Unsere Aufgabe ist es, diese Probleme abzufedern und ihnen zu helfen. Wir werden uns um die Leitbetriebe kümmern. Genauso wie um die mittelständischen Unternehmen und um die EPU, die alleine unterwegs sind. Sie bieten ganz besondere Dienste, etwa in der Wissenschaft und Kultur, und sie haben verdient, dass wir sie unterstützen.
sagte Schramböck.
Corona-Virus zeigt Schwachstellen in der Lieferkette
Im Bereich der Lieferketten war der Corona-Virus ein Weckruf für Europa und die Industrien, vor allem aber auch für die Europäische Kommission, eine Entscheidung zu treffen in Richtung mehr Autonomie Europas – das gilt vor allem für die Lebensmittelproduktion, aber ganz besonders im Bereich der Medikamente. Hier sind wir vor allem im Bereich der Antibiotika und des Penicilin ganz stark von Asien abhängig.
so Schramböck. Die EU-Kommission habe den österreichischen Vorschlag aufgegriffen, hier im Rahmen der EU-Industriestrategie dafür zu sorgen, dass Europa in solchen Fällen mit den Medikamenten versorgt ist, die wir brauchen, betonte die Wirtschaftsministerin.
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Foto: BMFI